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Weißdorn Maria Magdalen

Der Heilige Weißdorn, Teil 1

Weißdorn Maria Magdalen

Rot wallend strömt

leise flüsternd die Quelle.

Erzählt von tapferen Zeiten,

und den ewigen Eiben.


Rot wallend fällt

samt lockig ihr Haar.

Sie wirkt helfend im Weiten,

durch ihr ewiges Bleiben.


Rot, satt und wallend

auch die Früchte am Strauch.

Stumme Zeugen begleiten

des heil`gen Grals Treiben.

(Marko)

`

Der Weißdorn in wundersamen Legenden, Märchen und Mythen, Teil 1

Es ist wirklich erhebender Anblick, wenn sich auf der Überfahrt von Calais nach Dover langsam die Kreidefelsen abzeichnen, um dann vor den Augen immer deutlicher zu werden. Wieviele Menschen in der Vergangenheit, haben wohl genau diesen kurzen Weg durch den Ärmelkanal gewählt, um nach langer Reise endlich wieder in ihre Heimat zurück zu kehren. Und für wieviele war der Anblick der prächtigen weißen Felsen, wohl der Beginn eines neuen Lebens?

Die Autofahrt durch die freundliche und sanfte Hügellandschaft von Dorset mit ihren intakten Hecken, und weiter nach Somerset war, abgesehen vom Linksverkehr, wirklich eine große Freude. Unser Ziel war Glastonbury, oder sollte ich besser sagen „Avalon“?

Der Gralsbrunnen, Maria Magdalena und der Weissdorn

Man kann mit Sicherheit sagen, dass für Freunde der Legenden und Mythen in jenem Glastonbury, enorm viele Handlungsstränge zusammenlaufen. Einige sehr, sehr alte und andere etwas aktuellere. Von allen würde ich jedoch behaupten, dass sie für das geistige Erbe und die geistige Zukunft Europas von großer Bedeutung sind.

Unter anderem gilt Glastonbuty als das saagenumwobene Avalon, mit den dazugehörigen Priesterinnen, dem Meisterdruiden Merlin und dem Kriegerkönig Artus. Aber dies ist eine andere Geschichte. Heute schauen auf eine etwas ältere Legende.

Der Gralsbrunnen

Den Gralsbrunnen (chalice well) findet der Pilger am Fuße des heiligen Hügels von Glastonbury (engl.: Glastonbury tor/ kelt.: twr avallach). Der hohe Eisengehalt färbt das vom Erdinneren erwärmte Wasser rostrot. Bereits in den vorchristlichen Jahrhunderten führten heilige Alleen vornehmlich aus Eiben zu diesem Pilgerort. Neben dieser warmen, roten Heilquelle, gibt es wenige Meter entfernt eine kalkhaltige und kalte: die sogenannte weiße Quelle.

Heute umsäumt ein gepflegter Garten, das terassenartig angelegte Areal der Quellen und alten Bäume. Der Garten lädt ein zum Innehalten, Ankommen und Meditieren. Der Chalice Well Trust unterhält und pflegt heute ganz wunderbar diesen besonderen Ort. 

Maria Magdalena

Schaut man sich die buntglasigen Kirchenfenster in der Altstadt von Glastonbury etwas genauer an, wird deutlich dass der Mythos vom heiligen Gral auch hier lebendig ist. Für die heutige Geschichte, sind zwei in den Kirchenfenstern detailreich abgebildete Charaktere besonders hervorzuheben.

Zunächst ist dort dieser alte Mann. Mit seinem violettem Umhang, seiner Kapuze, seinen Ledersandalen, seinem langem Bart und diesem knorrigen Wanderstab in seiner rechten Hand, ähnelt er eher einem Druiden, als einem christlichen Heiligen. Wenn wir genauer schauen, erkennen wir um ihn herum die Blätter und die Früchte des Weissdornstrauches. Die Schrift unter ihm verrät dann, mit wem wir es hier zu tun haben: Joseph of Arimathea steht dort. Und immer wieder ins Fenster eingearbeitet der Kelch oder Gral.

Das andere wirklich besondere Fenster zeigt eine junge rothaarige Frau, die in jenem Garten am Gralsbrunnen sitzt. Hinter ihr ist deutlich Glastonbury Tor mit der Kirchenruine zu erkennen. Es ist Maria Magdalena.

Die Legende berichtet nun, dass jener Josef von Arimathea, welcher aus der Bibel als wohlhabender Kaufmann bekannt ist, nach der Kreuzigung Jesu, die schwangere Maria Magdalena durch eine lange Schiffsreise, in Sicherheit bringen konnte. Die beiden wurden von den in Glastonbury oder Avalon wirkenden Priesterinnen und Druiden aufgenommen und beschützt. Die Blutlinie Jesu blieb so lebendig, und wirkte im Verborgenen weiter. Der heilige Gral wäre, in dieser Darlegung kein Gefäß, in welches Blutstropfen aufgefangen wurden. Sondern das Blut Jesu, in Form seiner Nachkommen. Literarisch und cineastisch verarbeitet wurde dieser Mythos in Dan Browns Sakrileg (Der Da Vinci Code) und wurde so einem Millionenpublikum näher gebracht.

Der Weissdorn

Joseph von Arimathea trug auf seiner langen Reise, diesen auf den Kirchenfenstern abgebildeten, besonderen Weissdornstab bei sich. Jenen Stab stiess er, am Ziel seiner Reise angekommen, in den heiligen Boden. Direkt neben dem Gralsbrunnen und den ewigen Eiben, wächst der uralte Strauch noch heute, um an Weihnachten weiss zu blühen, und einige Monate später, seine roten Früchte hervorzubringen.

Im Garten selbst, gibt es einen sehr schönen Laden, welcher verschiedene Wasser- und Blütenessenzen herstellt. Darunter auch eine von jenem Weissdorn.

https://www.chalicewell.org.uk/webshop/chalice-well-essences/chalice-well-essence-trinity-of-holy-thorn-for-transformation/ 

Soweit unsere heutige Reise zu den drei roten Schönheiten von Glastonbury. Wenn der Artikel dir gefallen hat, freue ich mich über dein Teilen und Kommentieren.

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